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Wohlfühlen vor der Kamera – So gelingt’s! Tipps von Miriamblitzt

31. Oktober 2019

Heute gibt es wieder einen Gastbeitrag der Berufsfotografin Miriam Mehlman von Miriamblitzt. Eines der häufigsten Dinge mit denen sie bei den Shootings konfrontiert ist, dass ihre Fotomodelle behaupten unfotogen zu sein und nicht gerne fotografiert werden. Für manche ist es eine ziemliche Überwindung vor der Kamera zu stehen. Fast vergleichbar mit einem Besuch beim Zahnarzt ;-). Aber Miriam schafft es immer sehr schnell dass sich Menschen vor ihrer Kamera wohlfühlen. In dem heutigen Beitrag gibt es Tipps von Miriam, wie das auch euch gelingt. 

Ich kann das teilweise nachvollziehen: Denn vor der Kamera zu stehen, bedeutet im wahrsten Sinne des Wortes im Fokus zu sein. Der Druck, für die Ewigkeit – in der selbst wahrgenommenen Imperfektion – festgehalten zu werden, trägt ein Weiteres zum mulmigen Gefühl in der Magengrube bei. Schließlich friert das Bild jede Falte, jedes Zucken und jede Mimik ein.

Die gute Nachricht lautet, dass wir Entspannung vor der Kamera lernen können: Ich habe mich mittlerweile – durch viele Selbstversuche und von Berufs wegen – darin trainiert, die Anspannung loszulassen, mich auf mich selbst zu fokussieren und mit der Person hinter der Kamera zu interagieren. Dadurch hat sich auch ein Perspektivenwechsel eingestellt: Bin ich vor der Linse, geht es nicht in erster Linie um mich, sondern um mein Gegenüber. Es ist also wesentlich, mich mit dem Menschen hinter der Kamera zu verstehen.

In meiner Rolle als Porträt-Fotografin betrachte ich es daher als meine Aufgabe, den Menschen das Unbehagen vor der Kamera zu nehmen. Wenn Menschen vor innerlicher Anspannung verkrampft lächeln oder eine unnatürliche Körperhaltung einnehmen, ist es mein Job, das zu ändern.

Ich starte daher mit einer Plauderei ins Shooting. So reduziere ich nicht nur die Anspannung, sondern kann auch mehr über Wünsche und Wesen meines Gegenübers erfahren. Das ist essentiell, um Erwartungen erfüllen und den Verwendungszweck der Fotos näher bestimmen zu können.

Erst wenn ich meine Kunden in ein Gespräch verwickelt habe, zücke ich schließlich die Kamera. Der Austausch ist damit längst nicht zu Ende: Denn auch während des Shootings plaudere ich weiter, um meinen Models das ein oder andere natürliche (!) Lächeln zu entlocken. Ist das der Fall, verbreiten auch meine leichten Anweisungen zu Körperhaltung und Mimik, die Korrektur von Haarsträhnen oder das Beseitigten von Fussel kein Unbehagen mehr. Menschen vor der Kamera ein wenig abzulenken und für eine angenehme Atmosphäre zu sorgen, halte ich für essentiell.

Neben dem Wohlfühlfaktor spielt aber auch Sympathie eine entscheidende Rolle. Hört bei der Wahl eines Fotografen/einer Fotografin also auch auf euer Bauchgefühl: Die Person sollte euer Vertrauen haben, auf den ersten Blick sympathisch sein und vermitteln, dass ihr offen und authentisch sein dürft.

Wenn ihr euch nicht wohl fühlt, weil ihr mit eurem Äußeren gerade auf Kriegsfuß steht, erinnert euch daran, dass Müdigkeit und rot-leuchtende Pickel dank Photoshop & Co. einfach zu beseitigen sind. Ein Fotograf, der sein Handwerk versteht, kann Hautunreinheiten verschwinden lassen und Augen zum Strahlen bringen.

Wesentlich ist aber, den Shooting-Tag stressfrei zu gestalten. Das bedeutet, nicht 1000 andere Dinge erledigen zu wollen und Anschlusstermine nicht zu knapp zu planen: Schließlich möchtet ihr auf den Bildern entspannt wirken.

Wird die Anspannung vor der Kamera dennoch zu viel, nehmt einen tiefen Atemzug und lasst die Luft anschließend langsam aus den Lungen strömen. Damit entspannt ihr eure Muskeln automatisch.

Beim Relaxen kann natürlich auch Musik helfen: Nehmt am besten euer absolutes Lieblingslied, das an wunderschöne Momente erinnert, zum Shooting mit und bittet darum, es laut abzuspielen. Ihr werdet sehen: Es wirkt Wunder.

In diesem Sinne wünsche euch eine entspannte Zeit vor der Kamera – und authentische Bilder, die euch durchs Leben begleiten.

Wie ist das bei euch? Fühlt ihr euch vor der Kamera wohl oder seid ihr lieber hinter der Kamera als Fotograf?

Beitrag und Fotos: Miriam Mehlman Fotografie, Miriamblitzt 

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7 Comments

  • Reply Dr. Annette Pitzer 1. November 2019 at 8:22

    Ich fühle mich vor der Kamera sehr unwohl und kann ehrlich gesagt auch mit der Massen an Selfies und Portraits die viele Menschen von sich machen nichts anfangen. Mir fehlt da der Ansporn und ich frage mich sowieso, wozu braucht man Bilder von sich, die einem durchs Leben begleiten?
    Alles Liebe
    Annette

  • Reply Jana 2. November 2019 at 10:49

    Oh das kenne ich nur zu gut! Ich war noch nie gern vor der Kamera, immer lieber dahinter. Ich fühle mich beim Fotografiert werden einfach nicht wohl und habe immer das Gefühl, auf den Fotos dann total doof auszusehen. Von wegen natürliches Lächeln und so 🙂 Aber ich denken, wenn man so eine geduldige Fotografin vor sich hat, die zu entspannen weiß, könnte vielleicht doch was Nettes bei rauskommen!

    Liebe Grüße
    Jana

  • Reply Britta 2. November 2019 at 20:21

    Ich fühle mich vor der Kamera nicht direkt unwohl, aber etwas unsicher oft schon… Die Tipps sind sehr hilfreich, diese Unsicherheiten etwas zu verlieren. Vielen Dank dafür!

  • Reply Linni 3. November 2019 at 9:52

    Hallo Verena,
    ich finde den Beitrag echt super und ich kann da wirklich nur zustimmen. Finde es sehr wichtig, dass man an dem Shootingtag sich vollends wohlfühlt und eine gute Atmosphäre vorhanden ist! Ein lockere Gespräch hilft mir da auch immer sehr!

    Schönen Sonntag!

    Liebst Linni
    http://www.linnisleben.de

  • Reply Eileen 5. November 2019 at 9:31

    Ich muss zugeben wirkliche Shootings habe ich noch nie gemacht außer meine eigene Hochzeit. Gerade für Instagram versuche ich immer wieder auch ein Bild von mir zu posten damit es mit den Flatlys & Co nicht zu langweilig wird. Und da kommt der ein oder andere Tipp wie gerufen, selbst wenn ich mit meiner Schwester Fotos mache bin ich oft angespannt aber mit diesen Tipps werde ich das nächste mal ein wenig spielen und schauen wie die Bilder dann werden. Ein schöner Beitrag mit schönen Bildern!

    Viele Grüße Eileen von http://www.eileens-good-vibes.de

  • Reply Steffi 14. November 2019 at 13:01

    Ich fühle mich vor der Kamera nicht immer wohl. Aber gerade jetzt, wo wir kurz vor der Hochzeit stehen, sind solche Tipps echt praktisch. Ich kann mir gut vorstellen, dass wenn man sich unterhält, man lockerer wird und dann gar nicht mehr scheu ist und sich unwohl fühlt. Sympathie ist mir bei einem Fotografen immer sehr wichtig.

    Liebe Grüße
    Steffi

    • Reply Verena 24. November 2019 at 2:26

      Liebe Steffi,

      oh, ja … Sympathie ist sehr wichtig … aber viele Fotografen bemühen sich halt auch gar nicht um ihre Kunden. Dann werden auch die Fotos irgendwie verkrampft. Bei Miriam ist so viel Lebensfreude dabei, da können die Fotos nur gelingen!

      lg
      Verena

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