Heute gibt es endlich wieder einen Gastbeitrag von der Berufsfotografin Miriam Mehlman mit einem Thema das mich gerade selbst beschäftigt. Wie verarbeite ich all meine Urlaubsfotos vom Sommer? Denn nach dem Urlaub ist vor dem Sortieren. Denn unzählige Erinnerungsbilder wollen auf den Rechner übertragen, gesichtet und abgelegt werden. Doch wie bekommt man Ordnung ins Foto-Chaos? Denn immerhin handelt es sich um lieb gewonnene Erinnerungen und Fotos. Die sollten keinesfalls irgendwo am Rechner verschwinden oder untergehen.
Mit dem richtigen Workflow ist das ganz einfach: Nach dem Übertragen solltet ihr die Bilder sofort sortieren. In einigen Fotoprogrammen (wie Lightroom) ist das mittels Direktmarkierung möglich. Was bleiben darf bekommt eine Marke (z.B. *), was ins Nirvana verschwinden soll, eine andere (z.B. **). Die nicht gelungenen Fotos sofort zu löschen, mag hart klingen, schützt aber vor unnötigem Ballast, der zum „Speicherfresser“ wird.
Doch auch gelungene Bilder solltet ihr nochmals kritisch begutachten: Denn im Sinne der Zeiteffizienz ist es empfehlenswert, nur eindeutige Favoriten einer weiteren Bearbeitung im Fotoprogramm eurer Wahl zu unterziehen. Ich selbst optimiere meine Fotos übrigens mit Photoshop.
Ist die Überarbeitung abgeschlossen, lege ich die Bilder in Ordnern ab. Dabei sortiere ich nach Jahr und Monat, um mich in meinen Fotobergen schnell zurecht zu finden. Auf Ordnerebene einen Themenzusatz beizufügen, gestaltet die Suche nach konkreten Bildern noch effizienter. Das sieht im Ergebnis beispielsweise so aus:
2019-01 – Geburtstag
2019-03 – Ostern
2019-04 – Berlin
etc.
Mindestens genauso wichtig wie eine strukturierte Ablage ist ein effizientes Sicherungssystem. Daher lege ich meine Fotos immer zweifach – also auf zwei verschiedenen Festplatten – ab. Diesen Mehraufwand in Kauf zu nehmen, schützt vor bösen Überraschungen: Denn auch Festplatten ist das ewige Leben verwehrt.
Die schönste Form, Erinnerungen zu bewahren, ist jedoch die Gestaltung von Fotoprodukten. Da zahlreiche Anbieter immer neue Angebote auf den Markt bringen, könnt ihr in punkto Fotoerinnerung wirklich aus den Vollen schöpfen. Zu meinen persönlichen Favoriten zählen übrigens
- Leinwände: Denn absolute Lieblingsfotos gehören an die Wand. Dabei muss es nicht immer ein Großformat sein: Ich persönlich bevorzuge Bilderleisten, auf denen kleine Leinwände (z.B. in der Größe 20 x 30 cm) perfekt zur Geltung kommen.
- Fotobücher: Der individuell gestaltbare Klassiker findet problemlos im Bücherregal Platz und eignet sich besonders, um mit Kindern in Erinnerungen zu schwelgen. Um sich noch Jahre später an lustige Anekdoten und Momente zu erinnern, empfiehlt es sich, den Bildern ein wenig Text beizufügen.
- Scrapbooks: Die nostalgische Fotobuch-Variante für Detailverliebte setzt auf analogen Charme. Daher werden die Fotos zunächst ausgedruckt und anschließend mit viel Liebe ins Album geklebt. Dabei findet natürlich auch das ein oder andere Dekoelement Platz.
- Digitale Bilderrahmen: Wer es technisch ausgefeilt mag, ist mit einem digitalen Bilderrahmen gut beraten – denn er erspart mühsamen Austausch und bringt rasch die aktuellen Lieblingsbilder auf den Schirm.
- Wallpaper für Handy & Laptop: Mit dem Lieblingsfoto als Hintergrund geht die Arbeit schließlich um einiges leichter von der Hand.
- Kalender: Wer sich noch im Folgejahr an die schönsten Foto-Momente erinnern möchte, macht mit einem Wand- oder Tischkalender nichts verkehrt. Als persönliches Weihnachtsgeschenk ist er jedenfalls ein Highlight.
Egal, für welche Aufbewahrung ihr euch entscheidet: Fotos sind ein wertvolles Gut, das es wie einen Schatz zu hüten gilt. Ich freue mich schon darauf, im hohen Alter mit meinen Liebsten in Fotoerinnerungen zu schwelgen und zu erkennen, was für ein wundervoll erfülltes Leben wir hatten.
Was macht ihr mit euren Urlaubsfotos?
Fotos und Beitrag: Miriam Mehlman Fotografie, Miriamblitzt
5 Comments
Hallo Verena,
ich versuche immer alle meine Bilder, die für die Erinnerung wichtig sind, auszudrucken. Fotoalben sind so schön, um nochmal in Erinnerungen zu schwelgen! Aber es ist auch wichtig, dass man sie auf dem PC gut absichert!
Schönen Tag!
Liebst Linni
Ein wichtiges Thema für mich – als begeisterte (Hobby-)Fotografin bringe ich von einer Reise meist mehr als 1000 Fotos mit nach Hause. Das mit dem Löschen … klappt zugegebenermaßen noch nicht so wirklich bei mir. Nur von den Fotos, die absolut nichts geworden sind, trenne ich mich relativ leicht. Ansonsten neige ich doch eher zum Sammeln ? Aber dafür habe ich fast das gleiche Archivierungs-System, das du in deinem Artikel beschreibst und mit der Datensicherung klappt’s auch gut. Danke für den Artikel, er trifft’s wirklich!
Ich bin so gar nicht der Typ, der Bilder zum Erinnern anschaut. Deshalb gibt es auch sehr wenige Bilder die mir wichtig sind.
Gut das du es ansprichst, denn ich bin tatsächlich jemand der alles auf eine Festplatte zieht, in einen Ordner ablegt und dann sich denkt „Sortierung mach ich noch“. Jaaa leider musste ich vor zwei Jahren meinen Laptop wechseln und ich habe es bitter bereut. Seitdem sortiere ich auch immer. Fotoalben haben wir eigentlich nur zwei Stück im Haus (Hochzeit & Flitterwochen). Aber die aufgezeigten Ideen von dir klingen echt gut, da finde ich bestimmt noch etwas.
Liebe Grüße Eileen von http://www.eileens-good-vibes.de
Seit ich mit meiner Tochter jeden Sommer und seit ein paar Jahren auch zu Silvester verreise, mache ich aus allen Fotos, die im jeweiligen Urlaub entstanden sind, Fotobücher. Die schauen wir uns in unregelmäßigen Abständen immer wieder gern an und schwelgen dann in Erinnerungen! „Weißt du noch hier?“ und „Erinnerst du dich noch an das?“ Einfach nur schön! Bilder nur auf dem Laptop aufzubwahren kann ganz schön in die Hose gehen! Meine Schwester hat dadurch 1000de Fotos ihrer Tochter verloren, von Geburt bis einige Jahre später!
Liebe Grüße
Jana