Karrieretipp – Wie wir Manipulatoren in Schach halten bzw. abwehren

Ihr kennt sie sicherlich – die Menschen die uns im Gespräch ein schlechtes Gefühl geben. Ein Gegenüber das uns versucht mit Worten und Gesten unter Druck zu setzen oder uns zu manipulieren. Auf solche Gesprächspartner können wir sowohl im Job, bei einem Bewerbungsgespräch oder auch im Privatleben treffen. Oft findet man diese Muster sogar in der eigenen Familie. Im heutigen Beitrag der Serie „Karrieretipps“ stelle ich euch ein paar Beispiele solcher Manipulationen vor und gebe euch Tipps, wie ihr diese abwehren könnt.

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Wir haben es immer wieder mit Menschen zu tun, die Dominanz- und Kampfsignale setzen, um uns zu manipulieren. Meistens reagieren wir darauf unbewusst und ärgern uns hinterher dass wir nicht entsprechend gekontert haben. Dem Angreifer geht es darum die eigene Position durch Signale von Dominanz und Stärke aufzuwerten und gleichzeitig das Selbstwertgefühl des Gegenübers zu mindern. Wer auf solche Machtspielchen nicht eingestellt ist, lässt ich häufig unter Druck setzen, verliert Sicherheit und macht Fehler. Heute habe ich ein paar Tipps für euch wie ihr euch gegen Manipulatoren wehren könnt.

Überlegene Sitzposition

Die Sitzanordnung bei Gesprächen (egal ob Gehaltsverhandlung, Verkaufsgespräch oder innerhalb der Familie) spielt eine große Rolle, wie eine Kommunikation abläuft. Ideal ist wenn alle auf „Augenhöhe“ miteinander sprechen. Entweder alle stehen oder alle sitzen.

Nicht ideal läuft die Kommunikation wenn:
Wenn eine Person steht und die andere sitzt. In dieser Konstellation haben wir automatisch eine Kommunikation die „von oben nach unten“ stattfindet. Hier entsteht automatisch ein Gefühl der Unterlegenheit in der sich die sitzende Person befindet.

Mein Tipp:

Versuchen das Gespräch unter „fairen“ Bedingungen weiterzuführen. Wenn das nicht möglich ist, diese Gesprächssituation verlassen und einen Gesprächstermin zu organisieren, bei dem man die Gegebenheiten selbst in der Hand hat.

Dominanz- und Drohgebärden beim Sprechen

Jeder von uns hat immer wieder mit Gesprächspartner zu tun, die beim Sprechen mehr „Raum“ als ihr Gegenüber beanspruchen. Mit Gesten dokumentiert derjenige Selbstsicherheit und bringt uns aus dem persönlichen Gleichgewicht.

Neben dem gestreckten Zeigefinder oder Kugelschreiber mit dem auf einen Gesprächspartner gezeigt wird, kann auch eine zur Faust geballte Hand, eine Dominanz- und Drohgebärde sein.

Sany Mocho (1998) beschreibt 3 weitere Gesten, die häufig in der Kommunikation eingesetzt werden:

• Der Eisbrecher: die Fingerspitzen bilden eine Pyramide die nach vorne abgesenkt wird. Aus der Sicht des Gegenübers wirkt sie wie der Bug eines Eisbrechers.
• Die Pistole: Beide Zeigefinger zielen wie ein Lauf einer Waffe nach vorne und beide Daumen sind aufwärts gespannt.
• Das Stachelschwein: die ineinander verschränkten Finger spreizen sich und zeigen abwehrend ihre Spitzen.

Mein Tipp:

Auf keinen Fall dürft ihr euch durch diese Gesten beeindrucken oder einschüchtern lassen. Denn genau das möchte euer Gegenüber wahrscheinlich erreichen. Außerdem könnt ihr durch gezielte Rückfragen (z.B. Ihre Körpersprache zeigt mir dass Sie offenbar Einwände haben, oder täusche ich mich?) feststellen ob die Skepsis einen Grund hat oder euch derjenige nur irritieren möchte.

Der intensive Blickkontakt

Das werden viele von euch vielleicht sogar aus ihrer eigenen Kindheit kennen ;-). Dabei versucht das Gegenüber durch anhaltenden, fixierenden Blickkontakt euch emotional einzuengen und in der Argumentation zu irritieren.

Bei jeder Begegnung kommt es zu einem kurzen Blickwechsel. Dieser signalisiert dass man einander wahrgenommen hat. Wenn wir mit einem Blick über einen längeren Zeitraum „fixiert“ werden, empfinden wir das als zudringlich und einengend.

Manche Menschen setzen diesen intensiven Blickkontakt ein, um uns einzuschüchtern und aus dem Konzept zu bringen.

Mein Tipp:

Lasst euch auf keinen Fall auf einen Machtkampf via Blickkontakt ein. Versucht den Blick eures Gegenübers in eine andere Richtung zu lenken (z.B. auf einen Folder oder eine Arbeitsunterlage) und bringt den anderen durch Fragen zum Sprechen. Dadurch sollte sich die unangenehme Situation schon auflösen lassen. Außerdem könnt ihr durch eure Körpersprache (aufrecht und mit Spannung stehen, offen zu eurem Gegenüber) zeigen dass ihr auf Augenhöhe kommuniziert.

Dominanz- und Drohgebärden beim Zuhören

Auch dabei kann euch ein Gesprächspartner verunsichern und verwirren.

Zu diesem unfairen Mitteln zählen unter anderen:

• Provokativ wegschauen
• Langeweile simulieren
• Während des Gesprächs andere Dinge tun (z.B. am Handy herumspielen, in den PC schauen, irgendetwas suchen …)
• Das Gespräch vollkommen willkürlich zu unterbrechen um etwas anderes zu tun (z.B. Café holen, ein Telefonat führen, aufstehen und den Raum verlassen …)
• Mit versteinerter Miene dasitzen und keinerlei Feedback geben
• Sich demonstrativ zurücklehnen, breitbeinig dasitzen oder die Hände über dem Kopf verschränken (diese Geste erlebe ich immer wieder bei Männern ;-))

Mein Tipp:

Übt euch in Ruhe und Gelassenheit und versucht mit eurem Gegenüber in ein konstruktives Gespräch zu kommen. Manchmal ist es auch hilfreich solche „Störungen“ direkt anzusprechen. Wenn ich z.B. ein Training mache oder einen Vortrag halte, bringen mich solche Teilnehmer immer wieder aus dem Konzept. Da spreche ich diese Teilnehmer auf humorvolle Weise an. Das lockert allgemein die Stimmung und führt meistens dazu dass der „Störenfried“ damit aufhört. Ansonsten hilft oft schon das Wissen um die unfairen Taktiken eures Gegenübers damit ihr euch nicht mehr unterlegen fühlt.

Ich denke das Wichtigste bei all diesen Dingen ist, eurem Gegenüber zu zeigen dass ihr euch von solchen unfairen Taktiken nicht verunsichern lasst. Versucht „bei euch“ zu bleiben, Ruhe zu bewahren und auch nicht provozieren zu lassen.

Seid ihr schon mit solchen Gesprächspartnern konfrontiert gewesen? Wenn ja, wie seid ihr damit umgegangen? Ich freue mich über euer Feedback!
Eure Verena

Wenn euch dieses Thema interessiert oder ihr gezielt in Form eines Coachings mit mir zusammenarbeiten wollt, findet ihr weitere Informationen unter www.karrieremanufaktur.at.

Details zum Outfit (selbst gekauft, keine Kooperation):

Rock und Bluse: Hämmerle Fashion
Schuhe: Poé (Dominici Shoes)
Uhr und Ring: Cartier
Tasche: Mulberry
Sonnenbrille: Tom Ford (Optic Opera)

Beitrag: Verena, Fotos: Miriam Mehlman Fotografie Miriamblitzt