Ich bin verliebt in eine Stadt, die mich verzaubert hat – Kopenhagen <3

Vor ein paar Wochen habe ich mich verliebt … in Kopenhagen. Eigentlich war ich schon sehr oft in Kopenhagen. Während meiner Zeit als Flugbegleiterin hatte ich unzählige Overnight Stops in dieser Stadt. Aber es waren immer nur ein paar Stunden in der Nacht. Bei dem einzigen längeren Stop hat mich Kopenhagen nicht begeistern können. Heute erzähle ich euch warum diesmal alles anders war und welcher Fauxpas mir fast meine Kamera gekostet hätte ;-).

Das einzige was ich bisher mit Kopenhagen verbunden habe, war die kleine Meerjungfrau, die mich bei meinem letzten Besuch sehr enttäuscht hat. Außerdem die kurzen Nächte, die ich während meiner Zeit bei Austrian Airlines dort verbracht habe. Aber jetzt war es an der Zeit dieser Stadt nochmals eine Chance zu geben. Vor wenigen Wochen ging es für 3 Tage nach Kopenhagen. Diesmal hat mich die Stadt vom ersten Moment an begeistert.

Folgendes stand auf unserem Besichtigungsplan

• Das alte Matrosenviertel Nyhavn
• Eine Kanal- und Hafentour mit dem Boot
• Schloss Amalienborg mit dem Wachwechsel
• Gebiet rund um die Hafenfestung
• Die Kleine Meerjungfrau
• Christianshavns und das Viertel im Amsterdam Flair
• Streetfood Halle in der ehemaligen Papierfabrik
• Tivoli

Obwohl wir mit 2 Kleinkindern unterwegs waren, haben wir das komplette Programm ziemlich entspannt und zu Fuß hinbekommen. Es war dann eher meine Knieverletzung, die uns am letzten Tag dann irgendwann „gestoppt“ hat.

Das Matrosenviertel Nyhavn mit Bootstour

Das Matrosenviertel Nyhavn hat mich total begeistert. Aus dem einstigen Rotlichtviertel der Stadt ist eine tolle Flaniermeile geworden. Alleine schon die Kulisse war traumhaft. Die vielen bunten Häuser haben sofort gute Laune verbreitet. Ein Lokal reiht sich hier an das nächste und viele junge Leute sitzen an den Kaimauern. Das schmale, zweistöckige blaue Haus ist übrigens das älteste Haus. Es stammt aus 1681, vor dem großen Stadtbrand 1728. Viele unserer Besichtigungstouren haben im Nyhavn begonnen. Am ersten Tag haben wir hier gleich eine Kanal- und Hafentour gemacht. Die kleine Tour dauert ca. 45min und ist sehr zu empfehlen. Man sieht einige Sehenswürdigkeiten und kann sich auch einen guten Überblick über einige Stadtviertel machen.

Schloss Amalienborg, Gebiet um die Hafenfestung, Kleine Meerjungfrau

Den zweiten Tag haben wir uns das royale Kopenhagen angeschaut. Das Viertel im Rokokostil führt direkt zur Amalienborg. Natürlich haben wir uns auch den Wachwechsel angeschaut der vor allem den Kids sehr gut gefallen hat. Danach sind wir dann am Hafen bis zur Kleinen Meerjungfrau entlang gelaufen. Dieser Weg hat sich allerdings zu Fuß ziemlich gezogen. Die „Lille Havfrue“, also die Kleine Meerjungfrau hat mir diesmal besser gefallen. Ich wusste ja schon dass sie ziemlich klein ist ;-). Die nur 1,25m messende Kleine Meerjungfrau, die traurig auf einem Findling sitzend ihrem geliebten Prinzen nachtrauert, hat Edvard Eriksen im Auftrag von Brauereimagnat Carl Jacobsen geschaffen. Ihn berührte das Märchen so sehr, dass er die Bronzene Figur 1913 der Stadt Kopenhagen schenkte. Er ahnte damals nicht welchen Skandal die leicht bekleidete Figur bei der Enthüllung auslöste.

Viertel Christianshavn, Christiani

Das Viertel Christianshavns mit Amsterdam Flair durfte natürlich auch nicht fehlen. Hier haben sich zahlreiche Freizeit- und Hausboote an beiden baumbestandenen Kanalufern festgemacht. Mir hat dieses Viertel sehr gut gefallen und es war witzig die Menschen während ihres Alltags auf den Hausbooten ein wenig zu beobachten. Im Herzen von Christianshavn befindet sich Christiania, der 1971 von dänischen Hippies ausgerufenen Freistadt auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne. In diesem rechtsfreien Raum leben ca. 1000 Aussteiger. Es ist eine No-go-Area in der dänische Gesetze nicht gelten und Anarchie praktiziert wird. Jeder kann tun und lassen was er möchte und die Polizei hält sich aus dieser Zone ganz bewusst raus. Weshalb dieser Teil von Kopenhagen auch Amsterdam Viertel genannt wird, weiß man spätestens wenn einem dort überall der süßliche Duft entgegengeströmt. Wir sind in diesem besagten Teil eigentlich vollkommen zufällig beim Spaziergang gelandet. Dieser bunte (hier sind überall Graffitis auf der Wand) Stadtteil hat mich neugierig gemacht und so sind wir durch diese Zone, die Touristen scheinbar besonders anzieht, durchgelaufen.

Hier habe ich mir allerdings einen super Fauxpas geleistet, der fast ins Auge gegangen wäre. Typisch Blogger wollte ich das bunte Treiben bzw. die kunstvoll gestalteten Wände mit meinem Handy festhalten. Alleine der Versuch hätte fast dazu geführt, dass mein Handy in einer brennenden Öltonne gelandet wäre. Nun ja, die Verbotsschilder habe ich dann auch entdeckt. Filmen und Fotografieren ist hier absolut verboten und wenn ich so die Berichte zu Christiania im Internet durchlese hatte ich ziemlich Glück dass mein Versuch so glimpflich ausgegangen ist. Nachdem hier ein rechtsfreier Raum ist (hier gilt das Faustrecht) und die Polizei um dieses Viertel einen großen Bogen macht, legt man sich hier besser mit niemanden an ;-).

Street Food Hall

Jeder der schon einmal in Kopenhagen war, weiß wie teuer diese Stadt ist. Gerade Essen und Getränke sind extrem teuer. So legt man für eine Kugel Eis schon mal locker €5 ab und die Getränkepreise sind vergleichbar mit einem Lokal direkt am Markusplatz in Venedig. Ein Pflichttermin für Foodies ist definitiv die Street Food Halle in der Nähe der Hippie-Hochburg Christiania. In einer ehemaligen Papierfarbrik findet ihr verschiedene Stände und Wagen mit leckerem Essen. Hier ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Egal ob süß, herzhaft, feurig-scharf oder vegan. Die Auswahl ist riesig und die Preise sind für Kopenhagen Verhältnisse sehr günstig. Unbedingt vorbeischauen und Zeit zum Gustieren einplanen. Die Toiletten würde ich dort allerdings nicht besuchen … die waren so abschreckend und ekelhaft dass selbst meine Kinder sie nicht benutzen wollten.

Wir haben auf unserer 3tägigen Entdeckungsreise noch viel mehr an Sehenswürdigkeiten und netten Plätzen entdeckt. Aber nachdem der Beitrag ohnehin schon viel zu lange geworden ist, konnte ich euch hier nur einen Überblick über meine persönlichen Hightlights geben. Mich hat diese Stadt jedenfalls in ihren Bann gezogen und begeistert. Ich werde sicherlich wieder kommen.

Wer von euch war schon einmal in Kopenhagen und was waren eure absoluten Hightlights? Ich freue mich über eure Tipps und Eindrücke <3!
Eure Verena

Beitrag und Fotos: Verena