Als Headhunter beauftragen mich die Unternehmen mit der Suche nach passenden Mitarbeitern. Im Suchprozess sind allerdings nicht nur die Auftraggeber meine Kunden, sondern auch die Bewerber. Ich bin nur dann erfolgreich wenn es für beide Seiten passt. Da ist es besonders wichtig, dass alle Beteiligten mit offenen Karten spielen und ihre Vorstellungen und Wünsche klar definieren. Heute geht es in meinem Blogpost um die Fragen die ihr in einem Vorstellungsgespräch stellen solltet.
Viele Unternehmen sind auf der Suche nach dem „perfekten“ Mitarbeiter … manche auch nach der „Eier legenden Wollmilchsau“ ;-). Gerade wenn Headhunter beauftragt werden, wird die Wunschliste besonders lang. Bei einem Kunden (ein Geschäftsführer, der eine Assistentin suchte) las sich das Stellenprofil, wie eine Kontaktanzeige … blond wäre ihm ganz recht … und eine „sportliche“ Kleidergröße 34-36. Nun, ja, ich arbeite schon lange in dem Geschäft hole meine Kunden von ihrer „Traumwolke“ auf realistische Vorstellungen herunter.
Wirklich gute Mitarbeiter sind nicht einfach zu finden und haben auch innerhalb kurzer Zeit mehrere Jobangebote von verschiedenen Unternehmen.
Mein Tipp für alle Jobsuchenden:
Unbedingt eine Checkliste machen und 3-5 Punkte definieren, die euch beim nächsten Job besonders wichtig sind (z. B. Gleitzeit, Homeoffice, Gehalt von xy, Anfahrtszeit, Karrieremöglichkeiten, Weiterbildung etc.). Viele dieser Dinge kann man schon in der Stellenanzeige oder in einem ersten Gespräch abgleichen.
Um mehr Hintergrundinformationen über einen zukünftigen Arbeitgeber zu bekommen, solltet ihr diese 5 Fragen in einem Vorstellungsgespräch stellen:
- Wie würden Sie die Unternehmenskultur in Ihrem Unternehmen beschreiben?
Das macht es leichter festzustellen, ob man sich in einer solchen Unternehmenskultur überhaupt wohl fühlt bzw. vorstellen kann dort langfristig zu arbeiten? - Was müsste ich als perfekter Kandidat für diese Stelle an persönlichen Eigenschaften mitbringen?
Die fachlichen Anforderungen werden ja meistens sehr rasch abgeglichen. Aber was für eine Persönlichkeit wünscht sich das Unternehmen für diese Stelle eigentlich? Finde ich mich in dieser Beschreibung überhaupt wieder? - Welche Entwicklungsmöglichkeiten (fachlich und/oder persönlich) habe ich bei Ihnen mittel- und langfristig?
Habe ich in diesem Unternehmen überhaupt Perspektiven? Kann ich hier meine nächsten Karriereschritte setzen oder sucht man jemanden der mit diesem Job langfristig glücklich ist? Wird Weiterbildung angeboten oder unterstützt? - Wie hoch ist die Fluktuation im Unternehmen allgemein, bzw. in dieser Abteilung?
Das sagt sehr viel über ein Unternehmen aus! - Wie würden Sie den Joballtag bei der gesuchten Position beschreiben?
…vielleicht stellt sich der Job im Inserat ganz anders dar als er tatsächlich ist. Die Neukundenakquise nimmt 90% in Anspruch oder Kundenkontakt hat man so gut wie gar keinen.
Abschließend kann ich nur alle Bewerber bestärken, selbst die richtigen Fragen zu stellen und nicht nur zu beantworten. Auch als Bewerber muss man herausfinden, ob das Unternehmen für einen selbst passt und man dort langfristig seine eigenen Ziele erreicht und zufrieden sein kann.
Infos zu meinem Outfit:
Rock: Diane von Fürstenberg (mytheresa.com)
Bluse: Hugo Boss
Sweater: Saint Laurent (mytheresa.com)
Schuhe: Tods
Tasche: Chanel
Beitrag: Verena, Fotos: Marie Ruhsam
21 Comments
Liebe Verena,
das sind tolle Tipps, Danke!
Fluktuation ist ein guter Indikator. Das sagt viel über ein Unternehmen aus und lässt sich nicht schön reden. Ich würde auch die Firma auf Kununu suchen und mir ein Bild machen.
Alles Liebe
Natascha
Liebe Natascha,
…von Kununu bin ich nicht so der Fan – die letzte Firma, bei der ich war hat auf jede negative (ehrliche) Bewertung mit 4 positiven (über private Accounts von Mitarbeitern und Freunden) reagiert! Die Plattform ist eine gute Idee … aber kann und wird von manchen manipuliert. Am Besten viel umhören und auf das eigene Bauchgefühl hören – das irrt sich selten ;-).
Liebe Grüße und schönen Abend!
lg
Verena
Super Tipps!!
Danke, Cayva!
Schönen Sonntag Abend!
lg
Verena
Hlfreiche Tipps für alle, die grad auf Jobsuche sind. Und ein tolles outfit.
Lg Dagmar
Danke, Dagmar,
das freut mich dass dir mein Blogpost gefallen hat!
Liebe Grüße
Verena
Es ist sehr interessant, den Spieß einfach mal umzudrehen! Find das ziemlich gut, muss mir das unbedingt merken!
Danke für die tollen Tipps!
Viele Grüße 🙂
Liebe Michelle,
das freut mich – vielen Dank!
Liebe Grüße
Verena
Sehr gute Tipps!
Man denkt sich als Bewerber ja oft, dass man eher keine Fragen stellen sollte aber das stimmt ja eigentlich gar nicht. Mir ist das (zum Glück nur bei einem Nebenjob als Studentin) schon mal passiert dass das Inserat und auch das Gespräch total toll waren und der Job dann wirklich schlimm und überhaupt nicht so, wie man es mir präsentiert hat! Natürlich können Unternehmen das bei Fragen zwar auch anders darstellen aber zumindest kann man mit diesen Fragen noch mehr herausfinden!
Viele Grüße
Denise von
http://www.lovefashionandlife.at
Hi Verena,
ich habe bei meinen Vorstellungsgesprächen auch immer versucht, mir im Vorfeld darüber klar zu werden, was ich von der Stelle genau erwarte und diese Punkte dann auch angesprochen. So gibt es später für beide Seiten keine bösen Überraschungen.
LG Melli
Liebe Melli,
Ja, das ist eine gute Strategie – dann merkt man rasch ob die Vorstellungen überhaupt zusammenpassen.
Danke für dein Kommentar :-)!
Liebe Grüße
Verena
Hallo Verena,
vielen Dank für die guten Tipps. Während meiner Bewerbungsphasen habe ich auch ganz schnell rausgefunden, dass es sehr wichtig ist, die richtigen Fragen zu stellen. Schließlich will man ja viel mehr als nur die Stellenbeschreibung vom potentiellen neuen Arbeitgeber erfahren.
Lieben Gruß
Frau Podenco
Hallo,
vielen Dank für dein Kommentar! Ja, du hast vollkommen recht – die Stellenbeschreibung ist nur „Werbung“, was tatsächlich dahinter steckt erfährt man oft selbst erst in einem Gespräch!
Liebe Grüße
Verena
Sehr toller Post. Ich finde auch, dass auch ein Bewerber das Recht hat Fragen zustellen. Man muss ja nämlich auch schauen, ob das Unternehmen zu einem selbst passt und nicht nur umgekehrt. Schließlich arbeitet man nachher vielleicht 40 Jahre dort…
Du hast vollkommen recht! Danke für dein Kommentar und einen schönen Abend wünsche ich dir :-)!
Liebe Grüße
Verena
Tolle Tipps, vielen Dank für diesen Blogpost! 🙂 Warum denn auch nicht selbst einmal Fragen stellen als nur zu beantworten..:)
Liebe Grüße,
Fabian
Ja, genau, lieber Fabian!
Danke für deine lieben Zeilen und eine tolle Woche wünsche ich euch!
Liebe Grüße
Verena
Hallo Verena, mein ehemaliger Chef würde jetzt sagen, wer fragt, der führt. Wie schön, dass du als Beispiel nicht die Standardfragen genommen hast, die jedem Bewerber eingetrichtert werden 🙂
Es gehört jedoch auch jede Menge Mut dazu. Im Endeffekt sollen sich beide Seiten kennenlernen.
Beste Grüße
Mustafa
Lieber Mustafa,
oh, ja das stimmt! Ein Job muss immer für beide Seiten passen :-)!
Liebe Grüße und schönen Abend!
Verena
Hey Verena,
Danke für die interessanten Tipps! Ich bin bald wieder auf Jobsuche und werde darauf sicher zurückgreifen können! Leider muss man bei ein paar Unternehmen auch aufpassen, dass diese Fragen nicht als unsympathisch rüberkommen, glaube ich. Aber dann ist es eventuell eh das falsche Unternehmen 😀
Liebe Grüße,,
Laurel von https://laurelkoeniger.eu
Die Frage nach den Entwicklungsmöglichkeiten hat mich eine Versetzung gekostet. Es kam leider nicht so gut an, der jungen Teamleiterin die vor mir saß zu erklären, dass mir dies wichtig sei und ich das in meiner jetzigen Position nicht habe. Sie hatte Angst um ihren eigenen Job und ich durfte nicht die Abteilung wechseln.
Deine Tips sind toll. Die merke ich mir für das nächste mal wenn ich versuche in eine andere Abteilung zu wechseln.
Liebe Grüße Regina