Brustkrebs ist ein sehr präsentes Thema in meinem Leben. Ich habe miterlebt wie die Mutter meiner besten Freundin den langen Kampf verloren hat, wie eine meiner Studienkolleginnen und Freundinnen seit fast 4 Jahren gegen dieses Monster ankämpft und meine Omi den Kampf gewonnen hat. Eine schreckliche Krankheit, die so viele Frauen weltweit betrifft. Heute erzähle ich euch in einem sehr persönlichen Blogpost, wie eine falsch positive Diagnose mein Leben kurzzeitig auf den Kopf gestellt hat.
Ich habe meinen Blog vor ziemlich genau 1 Jahr gestartet und es war von Anfang an klar für mich dass ich mich vor allem Gesundheitsthemen annehmen möchte. Auch die Prävention von Brustkrebs ist mir ein großes Anliegen. Einige Blogposts zu diesem Thema gab es bereits und weitere werden im nächsten Jahr folgen. Mitten in den Vorbereitungen zu diesen Beiträgen wurde dieses Thema plötzlich ein ganz persönliches für mich. Vollkommen unerwartet und überraschend …
Ich habe im Zuge eines Gesundheitschecks der Merkur Versicherung die Möglichkeit eines MRT Mammographie in Anspruch genommen. Vor 2 Jahren habe ich diese Art der Mammographie das erste Mal gemacht. Es wurde auf der rechten Seite eine winzig kleine Veränderung festgestellt. Damals wurde mir gesagt dass sie sicherlich gutartig bzw. vollkommen harmlos wäre. Eine Kontrolle wurde allerdings nach 1 Jahr empfohlen. Ich habe die Kontrolle 2 Jahre später, nämlich heuer gemacht. Der Arzt holte mich, wie letztes Mal zu sich um mit mir die Bilder durchzugehen. Die Veränderung wäre jetzt größer geworden, aber ich hätte Glück diese Untersuchungsmethode gewählt zu haben. Bei einer herkömmlichen Mammographie wäre die Veränderung erst in ca. 2 Jahren entdeckt worden … dann würde ich bereits um mein Leben kämpfen müssen. Ich weiß noch genau wie ich spätestens bei diesem Satz einen „Kloß im Hals“ hatte und Tränen in mir hochstiegen. Fassungslos starrte ich auf den kleinen Punkt und versuchte dieses Bild „schön“ zu reden. Der Arzt meinte, die Ausgangssituation wäre sehr gut … noch keine Verästelung … ich hätte somit noch ca. 2 Jahre (unter ständiger Beobachtung) Zeit dieses „Ding“ entfernen zu lassen. Es würde bei mir lieben ob ich das rasch erledigen oder lieber bis zum Schluss (bis es kritisch wird) abwarten möchte. Einen Kontakt zur Uniklinik in Salzburg würde man mir jederzeit legen können. Mit diesem Krankenhaus arbeitet man zusammen, da es hier Spezialisten für dieses Frühstadium gibt. Ich winkte sofort ab, konnte mir einfach nicht vorstellen dass jemand in meiner Brust „herumstochert“ um diesen winzigen Punkt zu treffen und meinte dass er vielleicht ja auch einfach wieder verschwindet. Der Arzt sagte mir dann sehr deutlich dass dies sicherlich nicht der Fall sein würde und es ihn schon sehr wundern würde wenn sich sein Verdacht (Vorstufe Brustkrebs) nicht bestätigt.
Ich setzte mich nach diesem Arztgespräch in den Zug nach Hause … und kämpfte um meine Fassung. Außer meinem Mann und einer Freundin habe ich niemanden davon erzählt. Ich trage meine persönlichen Probleme lieber mit mir selbst aus … möchte niemanden mithineinziehen. Ich recherchierte im Internet und fand heraus dass DCIS (Vorstufe zum Brustkrebs) fast genauso behandelt wird, wie Brustkrebs selbst. Obwohl man nicht weiß ob dieser jemals ausgebrochen wäre … fand Leidensgeschichten von Frauen denen sogar die Brust amputiert wurde. Panik stieg in mir hoch. An ein „normales“ Leben war nicht mehr zu denken. Ich gab dem Radiologen mein OK für die Weiterleitung meiner Unterlagen nach Salzburg für alle weiteren Schritte und entschloss mich dazu meinen bevorstehenden Weg am Blog öffentlich zu machen. Die Wochen vergingen und ich fühlte mich schrecklich allein gelassen von den Ärzten. Ich erzählte meinen Frauenarzt von der Geschichte. Der war sehr verwundert über die Vorgehensweise des Radiologen und bestärkte mich einen Arzt in Wien für die weiteren Schritte zu suchen. Im Zuge meiner Blogrecherchen und den geplanten Beiträgen mit der Privatklinik des Goldenen Kreuzes in Wien fand ich Ärzte denen ich vertraute. Ich weiß jetzt dass es ein Fehler war mich nicht von Anfang an in die Hände eines zertifizierten Brustkrebsvorsorgezentrums zu begeben! Meine MRT Mammographie Bilder wurden FALSCH interpretiert. Eine international anerkannte Spezialistin für Brustgesundheit des AKH und der Radiologe der Privatklinik des Goldenen Kreuzes sind beide zu dem gleichen Ergebnis gekommen. Sie haben sich die gleichen (!) MRT Bilder nochmals angeschaut und konnten keine Veränderung zu den Bildern von vor 2 Jahren feststellen! Das „Ding“ ist definitiv NICHT gewachsen! Die geplante Biopsie wäre vollkommen umsonst gewesen und die Diagnose „Vorstufe zum Brustkrebs“ ist einfach falsch! Was der Arzt mit seiner unüberlegten Interpretation bei mir angerichtet hat, ist ihm sicherlich nicht klar gewesen. Die insgesamt 13 (!) Wochen bis zur erlösenden „Entwarnung“ kann ich schwer beschreiben … ich befand mich in einem persönlichen „Ausnahmezustand“, vor allem die Ungewissheit war sehr schwer zu ertragen.
In 6 Monaten habe ich eine neuerliche Kontrolle. Dann weiß ich endgültig ob die Veränderung harmlos ist oder nicht.
Ich kann jetzt halbwegs nachvollziehen was Frauen durchmachen, die von einem Arzt eine Brustkrebsdiagnose (nicht wie ich die Vorstufe davon) erhalten und ich bin unendlich dankbar dass meine erste Diagnose falsch war. Ich werde dieses Röntgeninstitut nicht mehr betreten, sondern alle weiteren Untersuchungen in Wien bei meiner Vertrauensärztin und Spezialistin für Brustgesundheit durchführen lassen. Ich möchte dem Radiologen keinen Vorwurf machen und habe mittlerweile auch schon mit ihm telefoniert. Er hat es sicherlich gut gemeint und in diesem Fall ist es eindeutig besser „übervorsichtig“ zu sein!
Gesundheit ist einfach das allerwichtigste im Leben! Ich war in meinem Leben auch schon davor einmal mit einer positiven Krebsdiagnose konfrontiert (ging gut aus!) und habe seitdem sehr auf mich und meine Gesundheit geachtet. In den letzten Jahren nicht mehr so wie ich sollte. Jetzt ist mir wieder bewusst geworden – Gesundheit ist nicht selbstverständlich und als Mutter von kleinen Kindern, ist es meine Pflicht auf mich zu achten.
Ihr könnt euch also im nächsten Jahr auf viele Gesundheits- und vielleicht auch den ein oder anderen Fitness Beitrag freuen!
Beitrag: Verena, Fotos: Marie Jorunn
2 Comments
was für eine heftige Geschichte meine Liebe! ich wusste aus anderen Beiträgen hier bei dir am Blig ja schon ein bissel an Hintergrund und dass du dich daher so für die Vorsorge und Gesundheitsthemen einsetzt … wirklich ein äußerst wichtiges Thema, dass meiner Meinung nach immer noch zu wenig present ist! so viele junge Frauen betrifft es inzwischen schon, das ist schockierend :/
liebste Grüße auch,
❤ Tina
Liebe Tina,
ja, das ist ein Thema mit dem wir nichts zu tun haben wollen. Ich kenne so viele Frauen in meinem Alter, die dringend und regelmäßig zur Vorsorge gehen sollten und es nicht machen. Weil sie mit diesem Thema nichts anfangen können … sehr traurig!
Liebe Grüße
Verena